Raumproportionen – der Schlüssel für ein echtes Wohlfühlzuhause
Die größte Herausforderung bei der Wohnungseinrichtung liegt oft im Detail.
Oder genauer gesagt: in den Proportionen.
Wenn Räume sich nicht stimmig anfühlen, liegt das selten an einzelnen Möbeln – sondern daran, dass Größenverhältnisse nicht zum Raum passen. Genau hier setzen Raumproportionen als Schlüssel für dein Wohlfühlzuhause an.
„Irgendwas passt nicht“ – ein Klassiker aus der Praxis
Kürzlich erreichte mich eine Kundenanfrage, die ich so oder ähnlich sehr oft höre:
„Frau Fuchs, wir haben ein tolles Haus, eigentlich ist alles eingerichtet – aber irgendwie fehlt etwas. Wir wissen nur nicht, was.“
Nach Sichtung der Fotos war die Ursache schnell klar:
Die Möbel, Teppiche, Leuchten und Dekoration waren zu klein für das großzügige Raumvolumen.
Das Ergebnis:
Der Raum wirkte unfertig, kühl und verlor trotz hochwertiger Ausstattung an Wirkung.
Warum Raumproportionen so entscheidend sind
In großen Räumen brauchen Möbel Präsenz.
Zu kleine Sofas, Teppiche oder Leuchten „versinken“ regelrecht im Raum.
Raumproportionen sorgen dafür, dass:
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Möbel im Verhältnis zum Raumvolumen stehen
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Wände nicht verloren wirken
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Atmosphäre entsteht statt Leere
Ein Raum kann perfekt eingerichtet sein – und sich trotzdem falsch anfühlen, wenn die Proportionen nicht stimmen.
Vor-Ort-Beratung: Sehen, erklären, greifbar machen
Die Kunden entschieden sich für einen Basic-Vor-Ort-Termin.
Ich fuhr mit einem vollgepackten Kofferraum los: Teppichmuster, Tapeten, Materialien – und mit vielen klaren Ideen im Kopf.
Gemeinsam gingen wir Wand für Wand durch:
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Welche Möbelgrößen der Raum wirklich braucht
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Wie Wandflächen gestaltet werden können, um mehr Harmonie zu schaffen
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Warum Teppiche und Gardinen deutlich großzügiger dimensioniert sein sollten
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Welche Möbel Stauraum und gleichzeitig Charakter bringen
Ich skizzierte per Hand Möbelideen, die dem Raum nicht nur mehr Funktion, sondern auch deutlich mehr Präsenz geben würden.
Ein besonderer Fokus: der Flur
Ein zentraler Bestandteil der Beratung war ein langer Flur, dem es an Atmosphäre und Stauraum fehlte.
Meine Empfehlung: großzügige Schuhschränke.
Ein Möbel, von dem man – meiner Meinung nach – nie genug haben kann.
Und das sich wunderbar auch für andere Dinge nutzen lässt.
Licht & Proportion – ein unterschätztes Thema
Auch die vorhandene Beleuchtung war nicht stimmig.
Die Leuchten waren schlichtweg zu klein für das enorme Raumvolumen.
Meine Empfehlung:
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große, skulpturale Kugelleuchten mit ca. 80 cm Durchmesser
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deutlich größere Leuchten über dem Esstisch
Licht wirkt nur dann, wenn es im richtigen Verhältnis zum Raum steht.
Nach der Beratung: Planung ist das eine – Umsetzung das andere
Nach dem Termin lief alles strukturiert an:
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Angebote vom Schreiner
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Maler- und Tapezierarbeiten
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Raumtextilien, Tapeten und Deko über mich
Ein wichtiger Punkt war das Aufhängen der Leuchten.
Ich hatte klar kommuniziert, wie entscheidend mein Beisein dabei ist.
Nach Wochen meldete sich der Kunde mit den Worten:
„Wir haben die Leuchten schon selbst aufgehängt.“
Ich bat um Fotos – und musste schmunzeln.
Die Kugelleuchten hingen zu dicht beieinander, die Esstischleuchten deutlich zu hoch.
Mein klares Feedback:
So verliert selbst die beste Planung ihre Wirkung.
Die Konsequenz:
Der Kunde musste noch einmal ran – bei dieser Raumhöhe kein Vergnügen.
Die wichtigste Erkenntnis
Die beste Raumplanung bringt wenig,
wenn bei den letzten Stellschrauben Fehler gemacht werden.
Raumproportionen, Abstände und Höhen sind entscheidend –
gerade bei Bildern, Leuchten und großen Möbeln.
Tipps aus der Praxis
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Bei Deko immer im Hinterkopf behalten:
Groß macht groß. -
Essplatzleuchten:
In der Regel 60–70 cm Abstand von Tischoberkante bis Unterkante Leuchte -
Bilder & Leuchten:
Immer im Verhältnis zur Wand- und Raumgröße denken







